Kristof

Meine Familie kommt aus Serbien. Der Krieg dort ist noch nicht lange her. Ich kann gut mit den geflüchteten Menschen mitfühlen.

Ich habe 4 Monate als Zivildiener im Flüchtlingsheim gearbeitet. Ich wollte einen Zivildienst absolvieren, bei dem ich Menschen helfen kann.

Mein Urgroßvater ist nach dem 2. Weltkrieg von Serbien nach Tirol gekommen, um hier beim Wiederaufbau mitzuhelfen. Er hat beim Bau der Europabrücke mitgearbeitet, ist dann aber wieder zurück nach Serbien gegangen.

Im Jugoslawienkrieg 1989 bis 1994 hat mein Großvater zuerst auf serbischer Seite gekämpft, ist dann aber nach Österreich geflohen, da er die Schrecken des Krieges nicht mehr mittragen konnte. Dann ist er in Österreich geblieben.

Ich selbst bin österreichischer Staatsbürger, genauso wie meine zwei Schwestern. Ich fühle mich in Tirol zu Hause, hier bin ich aufgewachsen, hier sind meine Wurzeln. Wenn wir zurück nach Serbien fahren, wo meine Verwandtschaft herkommt, dann bin ich dort zu Gast. Ich spüre eine Verbundenheit nach Serbien - aber zu Hause bin ich in Österreich.

Es ist schwierig, wenn in einem Land Krieg herrscht. Das ist wie eine Naturkatastrophe, nur von Menschen gemacht. Aber du als Einzelner kannst nichts dagegen tun. Ich verstehe sehr gut, dass einem dann nichts anderes bleibt als wegzugehen.... auch wenn man sein Heimatland sehr liebt.

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MiM Miteinander im Mittelgebirge - Freundeskreis Flüchtlinge
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Abgerufen am: 27.07.2024